Deutsch Englisch Französisch Italienisch Polnisch

Fraktale Antennen in der Natur

Aufgebaut mit Gesängen, Trommel, Rasseln und Räucherungen

Die Klausurtagung des RVD in Loheland im Wiesenhaus vom 27. - 29. Juli 2012 beschäftigte sich diesmal mit dem Thema Technomantie. Dazu bildeten sich einige Gruppen, die sich auf verschiedene Art und Weise diesem Wissensgebiet näherten. Eine dieser Gruppen bestand aus fünf Frauen, die einen ungewöhnlichen Ansatz wagten. Dazu jetzt der erfahrungswissenschaftliche Bericht der Gruppe vier, bestehend aus Gudrun, Constanze, Susanne, Anne und Ingeborg M. in Loheland am 28.7.2012.

Fünf Frauen machen sich mit ihren Rasseln, einer Maultrommel und einer Schamanentrommel, Federn, Räucherwerk und ihrer Begeisterung auf den Weg in den Wald. Führen lassen sie sich intuitiv von den Wesen der Erde, des Himmels und der Bäume. Eine goldene Blindschleiche weist ihnen an einer Wegkreuzung den richtigen Weg. In vielen Geschichten der unterschiedlichsten Kulturen und Zeiten findet man die Schlange als Wächterin wichtiger geheimnisvoller Stätten. Sie wird auch „Hüterin der Schwelle“ genannt.

Und so schauen wir nun besonders aufmerksam in den Wald - da leuchtet eine Stelle zwischen den Bäumen auf - alle Frauen sehen es und sind sich einig, diesen Platz näher in Augenschein nehmen zu wollen. Wir gehen achtsam über den weichen, leicht federnden Waldboden, atmen genüsslich den Duft von Blätter und Moos ein und halten inne an einen kleinen Hügel mitten im Wald. Wir sehen sofort, er ist auch ein Zuhause für kleinere Tiere, denn sie haben ihre Höhlen in diesen Hügel gebaut.
Stille liegt in der Luft. Hier sind wir richtig.

altar-lohelandDer Hügel hat eine ebene Mitte, perfekt für unseren Naturaltar. Konzentriert und ohne zu sprechen suchen größere Steine als Schutz für unser Räucheropfer. Die passenden liegen wie für uns bereitgelegt schon nah beim Hügel. Behutsam nehmen wir sie in die Hand, fragen, ob die Steine mit uns zusammen sein mögen, zeigen sie den Kräften der verschiedenen Himmelsrichtungen und legen sie dann auf dem entstehenden Altar. Mit voller Aufmerksamkeit im Herzen suchen wir noch Schmuck für den Altar und finden Früchte der Nadelbäume, Zweige und besonders geformte Äste der Laubbäume. Einige von uns entdecken in den mitgebrachten Taschen noch 2 besondere Kristalle, Muscheln und Tabak. Aus Haselholz hat Gudrun eine echt aussehende Schlange mit verschmitzt glitzerndem Auge in ihrem Beutelchen. Das Auge wurde aufgeklebt und ist ein versteinerter Einzeller, den sie vor einiger Zeit gefunden hat und damit ihre Haselschlange sehend gemacht hat. Diese Einzeller werden Aselinen oder St. Winigards Tränen genannt.
Die Blindschleiche, die uns den Weg hierher gezeigt hat, sendet uns jetzt ihre spirituelle Botschaft: Schutz.

Wir setzen uns im Halbkreis um den Altarhügel und mit den Trommeln werden die Geister des Ostens ( Luft für Neuanfang, Inspiration und Geistesblitz), des Südens (Feuer für Aktivität, Lebensfreude und Vitalität), des Westens (Wasser für Intuition, Loslassen und Vertrauen) und des Nordens (Erde für Standfestigkeit, Verlässlichkeit und Treue), um Schutz und Hilfe gebeten.

Auf dem Rauch des grünen Gartensalbei, des weißen hl. Salbei, dem Rauch des Opium und Beifuß laden wir die Kräfte und Energien die uns helfen möchten ein. Jetzt können die Geister auf den zarten, transparenten Rauchfahnen zu uns fliegen. Der hl. Rauch ehrt sie und schafft für uns und sie einen schützenden Raum der Begegnung und des Austauschs.

Mit Rasseln, Maultrommel, unseren Stimmen und der Schamanentrommel baut sich, technisch ausgedrückt, eine fraktale Antenne auf. Jede technische Antenne kann sowohl senden als auch empfangen. Schamanisch ausgedrückt entsteht eine strahlende Kugel, ein besonderer Energie-Raum. Der Raum der sich aufbaut, kann sowohl empfangen, als auch senden. Der Kosmos spricht zur Trommel, die Trommel zu den Rasseln, diese zu den Geistern, die Geister zu uns, wir kommunizieren mit den Geistwesen, die Rasseln sprechen zur Trommel, die Trommel zur Erde.

Die Bäume rücken zum Kreis zusammen, es ist deutlich fühlbar und schattenhaft zu erkennen. Ein paar Sonnenstrahlen blinzeln durch die Zweige und Blätter. Unsere menschlichen Körper werden durchlässig, schmiegsam/biegsam, zugleich stark und nachgiebig, so wie die Geistwesen, die zuerst langsam und vorsichtig, dann immer vertrauensvoller unseren Kreis beleben. Die Trommeln und Rasseln weben einen
dazugehörenden Klangteppich, die Luft flimmert.
Dann bildet sich unvermittelt in der Mitte des Hügels eine helle Lichtsäule aus weißbläulichem Licht. In ihrem Innern strahlen zart und schimmernd alle Regenbogenfarben. Wunderschön! Auf den Stufen der Lichtfarben werden wir tief in das Herz des Ortes eingelassen. Jede Frau die hier anwesend ist, erlebt diese Herzöffnung der Natur auf ihre ganz eigene, individuelle Art. Wir lassen uns Zeit... bis sich die Farbenergie verteilt, zuerst über den Platz, dann den ganzen Wald und die ganze Umgebung verteilt. So haben auch andere Wesen nah und fern indirekt Teil an dieser Kraft und Energie. Die Geister der Natur, des Himmels und der Erde „sprechen“ ganz persönlich zu jeder einzelnen der im Baumkreis sitzenden Frauen.
Nachdem die Trommeln, Rasseln und Gesänge verstummt sind, sitzen wir noch zusammen. Wie ein weiches Seidentuch legt sich samtige Stille noch zusätzlich wie ein schützender Mantel um uns.
Nach einer Weile des Genießens kommen wir zum Ende der Zeremonie. Wir bedanken wir uns bei den Geistern der Himmelsrichtungen, bei der belebten und beseelten Natur und bei allen anderen Wesenheiten, die bewusst oder unbewusst teilgenommen haben.
Gemeinsam fällt dann unser Blick auf eine neue Feder auf dem Hügelchen - wohl ein Geschenk der Geister. Die Wesen des Waldes erfüllten uns mit Freude, Erkenntnis und Dankbarkeit.
Wir nehmen das Geschenk, die neue kleine Feder mit, die anderen Hilfsmittel, die der Wald uns gegeben hat um unseren Altar zu schmücken, legen wir vorsichtig wieder an ihren ehemaligen Platz. Nie nehmen wir dem Wald, dem Ort, der Natur etwas fort ohne eine innere Frage, auch nie aus der Haltung “ich will haben“. Die Achtung für die Anderswelten zeigt sich immer in einem dementsprechenden Verhalten der Menschen,
welches an ihr eigenes Bewusstseinsfeld gekoppelt ist.

Anschließend setzen wir uns im Wiesenhaus bei Kaffee, Tee und Kuchen zusammen, besprechen unsere Fragen und und ziehen Resümee. Ist es möglich, fraktale Antennen mit den richtigen Hilfsmitteln, einem demütigen und dennoch selbst-bewussten inneren Gefühl, mental aufzubauen, um die zarten Botschaften aus anderen Realitätsrahmen zu empfangen? Wie können wir Brücken bauen zur allgemeinen wahrgenommenen
Wirklichkeit? Könnte eine radiaesthetische Untersuchung des Waldplatzes oder auch eine Begehung mit Messgeräten Aufschluss bringen? Zumal in der Nähe ein Baum mit Blitzspur stand? Könnte durch die verschiedenen Klangräume der Trommeln und Stimmen, die sich für uns durch Flimmern der Luft zeigte, auch eine messbare Erklärung hinzu kommen? Wie schneiden Vergleiche zu fraktalen Antennen in der Technik mit
unseren Wahrnehmungen ab? Wie viel Aufklärung oder Geheimnis braucht der Mensch?