
Schee war's
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- Geschrieben von Reinhard G. Enzinger

Hochdeutsch: Wunderschön war es!
Die bayerische Regionalgruppe richtete nach Kipfenberg (2007), Riedenburg (2009) und Kloster St. Ottilien (2011) die Mitgliederversammlung bereits zum vierten Mal aus. In diesem Jahr (2013) war die ehemals freie Reichsstadt Nördlingen mit der einzigen, rundum erhaltenen und begehbaren Stadtmauer in Deutschland unser auserwähltes Ziel. Ungerade Jahre werden im RVD traditionsgemäß in Bayern gefeiert. Damit auch ja alles gelingt, haben wir neben den interessierten Mitgliedern auch den Wettergott eingeladen. Und er ist gekommen und hat uns mit frischem Wind und gutem Wetter unterstützt. So durften 55 Teilnehmer - teilweise mit sehr langen Anreisewegen - vom 21. bis 23. Juni ein rundum gelungenes Begleitprogramm zur Mitgliederversammlung erleben.
Auf zwei besondere "Highlights" waren die Teilnehmer schon gespannt. Einmal auf die Vorstellung des neuen Vorstandes und seiner Ziele und Visionen und zum anderen auf die Verleihung der ersten RVD-Ehrenmitgliedschaft.
Das Treffen begann am Freitag Abend mit einem feierlichen Akt. Untermalt von dem Larghetto aus der Sonate C-Dur von Georg Friedrich Händel - gespielt von Susanne und Eike Hensch und Christian Paetz - und zwei getragenen Stücken auf zwei unterschiedlichen Didgeridoo's - gespielt von Wolfgang Lachner - hielt Ewald Kalteiß eine feurige Laudatio auf unser erstes Ehrenmitglied Professor Eike Hensch. Unter großem Beifall überreichte anschließend unsere 1. Vorsitzende Eva Martin nach einer Würdigung seiner Verdienste um den Verein Eike Hensch die Ehrenurkunde. Eike Hensch lies sich nicht lange bitten und hielt einen Vortrag mit dem Titel "Radiaesthesie: Rückblick - Begegnung - Ausblick".
Im historischen Weinkeller unseres Tagungshotel "Kaiserhof Hotel Sonne" klang der erfolgreiche Abend aus. So manche Anekdote wurde hier von Eike Hensch noch zum Besten gegeben.
Der nächste Tag (Samstag) begann nach einem stärkenden Frühstück mit der eigentlichen Mitgliederversammlung. Nach Abarbeitung der Standards wie Begrüßung, Geschäfts- und Kassenbericht, Bericht der Kassenprüfung und Entlastung des Vorstandes wurde der neue Vorstand vorgestellt (siehe Website Vorstand). Um dem neuen Vorstand eine saubere und erfolgreiche Vereinsarbeit zu ermöglichen, war es notwendig, die bestehende Vereinssatzung komplett zu überarbeiten, zu begradigen und um wichtige Punkte zu ergänzen. Reinhard Enzinger präsentierte die Satzung und erklärte die wichtigsten Änderungen. Die Satzung wurde von den anwesenden 47 Mitgliedern mit einer Enthaltung angenommen. An dieser Stelle bedankt sich der Vorstand herzlich für das damit ausgesprochene Vertrauen.
Danach erklärte Eva Martin die erarbeitete, neue Ausrichtung des Vereins und die Vorstellung, wie dies erreicht werden kann. Um die Erwartungen der Mitglieder an den Verein besser kennen zu lernen wurde von Gudrun Olessak ein Fragebogen dazu vorbereitet und präsentiert. Die Mitglieder haben den neuen Trend im Verein erfreut und begeistert aufgenommen.
Der Nachmittag stand dann ganz unter dem Zeichen "radiaesthetisches Arbeiten". Eward Burow führte uns zur Burgruine Niederhaus bei Ederheim. Hier konnten wir die stärkende Kraft der Ries-Schwingungen fühlen und der Wettergott führte uns vor, dass er voll auf der Seite des RVD steht. Auf der kurzen Fahrt zum Exkursionsziel zeigte er nachtschwarze Gewitterwolken und verzog diese dann ganz schnell zu strahlendem Sonnenschein. Symptomatisch für die Vereinssituation. Wir mußten die Schwachstelle der Burg aufspüren, die Wasserversorgung untersuchen, die Innenbebauung des Pallas nachvollziehen und - ganz schwierig - herausbekommen, ob die Innenwände aus Stein oder Holz waren.
Nach dem Abendessen teilten wir uns in zwei Gruppen und machten in Begleitung von Stadtführern noch einen Rundgang durch die mittelalterliche Stadt mit den herrlichen (im Gerberviertel teilweise windschiefen) Fachwerkhäusern. Zum Abschluß rief uns der Türmer vom Daniel noch sein historisches "So Gsell so" zu.
Am Sonntag gings nach dem Auschecken durch strömenden Regen ins "Himmelreich". Passend dazu hörte bei unserer Ankunft der Regen schlagartig auf. Schon wieder war der Wettergott uns wohlgesonnen. Wenn das kein Omen für den Verein ist! Unter Himmelreich verstehen die Einheimischen eine ebene Hochfläche am Kraterrand des Meteoriteneinschlages von vor 15 Millionen Jahren. Ewald Kalteiß führte hier mit seiner Gruppe radiaesthetische Mutungen und technische Messungen während des Vollmondes (13:34 Uhr) durch. Als radiaesthetisches Schmankerl bot er auf der Hochfläche zusätzlich die Suche nach einer Aspirin-Tablette an, die er vorher in einer der beiden darunterliegenden Offnet-Höhlen versteckt hatte.
Eine zweite Gruppe versuchte sich derweilen an einer Villa Rustica. Johann Mehringer erklärte uns das von Reinhard Schneider dargestellte Vermessungssystem der Römer. Wir versuchten anschließend die Eingliederung dieser Villa Rustica in das römische Vermessungsgitter herauszufinden. Spannend war dann die Frage: Kann man das Gitter ausschalten? Die Auflösung dieses Rätsels können die Mitglieder im Vereinsarchiv nachlesen. Professor Eike Hensch hat es übernommen, alle Aufzeichnungen und Notizen von den Arbeiten während der Mitgliederversammlung zu sammeln und in einen Tagungsband zusammen zu fassen. Ein klein wenig Geduld müssen wir also noch haben. Je schneller die Mitglieder ihre Ausfertigungen an Eike Hensch schicken, um so schneller stehts im Archiv.
Zusammenfassend kann man unser Treffen als rundum gelungen bezeichnen. An allen Tagen spürte man die positive Energie, die den Verein wieder durchzieht und die Mitglieder zusammenschweißt. So wie Nördlingen aus einem jahrhundertelangen Dornröschenschlaf nach dem Krieg wieder erwachte, so sind wir auch wieder erwacht und voller Tatendrang. Nehmen wir den Schwung der Tagung mit in unsere nächsten Vereinsjahre!